Forbo Eurocol

2011 brachte Forbo Eurocol als erster Lieferant seiner Branche ein Eimergebinde aus Recyclingkunststoff auf den Markt. „Das war für unseren Wandfliesenkleber 682 Majolico“, erzählt Produktmanager Dino Brouwer. „Dass wir jetzt auch Flaschen und Kanister aus Recyclingmaterial verwenden, ist im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsrichtlinien nur folgerichtig. Künftig sind alle gebrauchsfertigen Eurocol-Produkte in Recyclingkunststoff verpackt.“

Nicht einfach

So einfach, wie sich das anhört, war es allerdings nicht. Einkaufsmanager Bart Reiling von Forbo Eurocol: „Für die Entwicklung eines Flaschen- oder Kanistergebindes aus Recyclingkunststoff, das unseren Wünschen und hohen Qualitätsanforderungen entspricht, braucht es viel Technik, Wissen und Erfahrung. Nicht zuletzt, weil sich Flaschen oder Kanister nicht so einfach herstellen lassen wie Eimer. Eimer kann man im Spritzgussverfahren herstellen, Flaschen und Kanister im Extrusionsblasverfahren. Die Houweling Group, mit der wir seit Jahrzehnten zusammenarbeiten, verfügt über das nötige Wissen, deshalb machten wir uns gemeinsam an die Arbeit.“

Vom Abfall zum Kanister

Kaufmännischer Direktor Fred van Beek: „Als Verpackungsspezialist ist die Houweling Group bereits seit Jahren Geschäftspartner von Forbo Eurocol. Wir liefern nicht nur die Verpackung, sondern übernehmen auch Lagerung und Transport. Außerdem können wir auch die Bedruckung und die Lieferung von Sleeves für Kanister anbieten. Vor ca. vier Jahren kamen wir über nachhaltige Flaschen- und Kanistergebinde ins Gespräch, zusätzlich zu den bestehenden Eimergebinden aus Recyclingkunststoff, die Forbo Eurocol bereits im Einsatz hatte. Wir arbeiteten an der Entwicklung von Gebinden aus Kunststoffabfall und testeten die Produktion von Flaschen. Als wir die komplett aus Abfall herstellen konnten – ohne die geringsten Qualitätseinbußen – machten wir uns an die Kanister. Auch da konnten wir nach einer gewissen Zeit garantieren, dass unsere Gebinde aus Recyclingmaterial qualitativ gleichwertig zu Gebinden aus neuem Kunststoff waren. Nach Rücksprache mit Forbo Eurocol testeten wir beide Gebindearten mit ihnen.“

Wünsche und Anforderungen

Und dieses Tests waren erfolgreich? In Wormerveer berichten Dino und Bart mit vor sich ausgebreiteten Mustern in diversen Entwicklungsphasen und den definitiven Flaschen- und Kanistergebinden. „An der Entwicklung waren bei Houweling Group Dennis Jongmans (Business Developpment), Erik Forsten (QSHE) und Tim Havenaar (Backoffice) am Projekt beteiligt“, so Bart. „Mit unseren Wünschen und Anforderungen machten sie sich an die Arbeit. Eine Flasche oder ein Kanister aus Recyclingmaterial ist schön und gut, aber sie sollen natürlich auch stabil, robust und praktisch sein.“

Sichtstreifen

Eine andere Anforderung war die Farbe. Diese musste zu den bereits bestehenden Eurocol-Eimern aus Recyclingkunststoff passen.

Im Regal soll es natürlich auch einheitlich aussehen, die Farbe Grau war deshalb nicht so einfach. Außerdem wollten wir, dass die Kanister einen Sichtstreifen haben, sodass der Benutzer direkt sehen kann, wie viel noch drin ist.

Dino Brouwer, Produktmanager bei Forbo Eurocol

Nach diversen Testexemplaren und Korrekturen, unter anderem bei der Farbe, sind die Flaschen jetzt fertig und stehen schon hier im Regal. Die Kanister sind jetzt ebenfalls produktionsbereit. Nach den Ferien in der Baubranche werden alle bestehenden Kanister ohne viel Aufhebens durch die neuen nachhaltigeren Gebinde ersetzt. Das Schwesterunternehmen Forbo Flooring benutzt die Flaschen auch bereits für seine Pflegeprodukte.

Umweltvorteil

Durch die Verwendung von Recycling-HPDE (rHPDE oder recycled High Density Polyethylene)

  • wird Abfall wieder zum Rohstoff
  • werden bis 95 % weniger Primärrohstoffe verbraucht
  • wird der CO2-Ausstoß gesenkt